Ich habe mir einen GTSII Shelby im Jahre 1989 neu gekauft. Der war damals sehr günstig (allein die Extras hätten bei einem Benz mehr gekostet als der ganze Chrysler) aber ich habe trotzdem sehr viel Geld verloren.
Von Anfang an hatte ich große Probleme an der Ampel vernünftig anzufahren, da gab es nur 2 Möglichkeiten: entweder Abwürgen oder Gummispur. Eine sagenhaft schlechte Motorauslegung trotz 177PS und 27 mkp. Der 50L Tank war meist nach 220-250km auf der Autobahn leer. Ab 1000km fand ich Öl auf der Kupplungsglocke und seltsame "Hänger" des Motors.. Mein Händler wollte das nicht wahrhaben aber bei 3000km hatte ich ihn so weit in meiner Gegenwart den Zylinderkopf runterzunehmen. An einer Bohrung gab es eine tiefe vertikale Rille von oben bis unten. Ich wußte sofort was das war , weil ich über diesen Fehler schon mal in einer Fachzeitschrift gelesen hatte. Der Kolbenbolzen war bei diesem Kolben nicht gesichert (es fehlte der Sicherungsring) und wanderte während der Fahrt langsam in die Zylinderwand. Manchmal auch heftiger, das waren dann die "Hänger". Absoluter Einzelfall , neuer short block wurde bestellt , 6 Wochen Wartezeit. Beim nächsten Besuch bei meinem Händler stand neben meinen Zylinderblock ein zweiter der zwei gegenüberliegende Rillen in einer Bohrung aufwies. Er war aus dem Vorführwagen des Händlers und dort fehlten die Sicherungsringe auf beiden Seiten des Kolbenbolzens. Nach der Sanierung lief der Motor wieder aber an seiner Charakteristik hatte sich nichts geändert. Bei 7tkm war der vordere Kotflügel ohne Feindeinwirkung plötzlich konkav nach innen gezogen ( Karosserieverspannung) . Wurden ersetzt. Die gesamte Karosserie sah aus als wäre sie nach einem Transportschaden nachgebessert (Spaltmaße, Anschlagpunkte der Heckklappe am Dachrand eingezogen usw.) Ich ging zum Experten des Automobilclubs und nach einer gründlichen Untersuchung konnte er keine Schadenseinwirkung feststellen. Gleichzeitig sagte er aber daß die Karosseriequalität jener eines 10 Jahre alten Fiat Chroma ensprechen würde.
Bei 13tkm machte die Getriebehauptwelle ein starkes Laufgeräusch. Aussage des Händlers : die Amis können halt keine guten manuellen Getriebe bauen, die sind alle so laut. Da ich auf Nachbesserung bestand, wurde das Getriebe gewechselt. Mit dem neuen Getriebe stellte sich ein seltsames Phänomen ein. Auf den ersten 30km nach der morgentlichen Inbetriebname fehlten mir 10% am Tacho für die entsprechende Drehzahl. Wenn das Getriebeöl warm war stimmte die Übersetztung wieder. Die hatten mir so ein steifes Getriebeöl eingefüllt um den Lärm zu vertuschen das ich bei kaltem Getriebe einen 10%igen Schlupf hatte!!
Kurz darauf konnte ich das Auto manchmal nicht mehr starten. Kein Klacken kein Orgeln gar nichts. Oft ging da eine Stunde lang gar nichts. Manchmal half es am Hauptkabelstrang im Motorraum zu rütteln aber auch das war nicht sicher. Die Werkstatt war nicht in der Lage den Fehler zu lokalisieren. Mit 17tkm nach einem 3/4 Jahr habe ich den Chrysler dann gegen Kadett GSI 16V unter großem Verlust eingetauscht.