Irgendwie wurde hier aber das Facelift-Modell vergessen, welches einen Mercedes-ähnlichen Kühlergrill und rechteckige Doppelscheinwerfer hatte. Als im Jahr 1981 für mein Vater auf Autosuche war, weil Ersatz für unseren leider dahingerosteten VW K70 notwendig wurde, gingen wir auf Grund einer Werbeanzeige zu unserem örtlichen Datsun/Nissan-Händler. Diese tolle, amerikanisch angehauchte, Form war gefällig und von Anfang an irgendwie beeindruckend. Und wo gab es damals bei deutschen Herstellern eine so komplette Ausstattung, in Verbindung mit einem 2,4l-6-Zylinder-Motor für sage und schreibe rund 17.200,-- DM. Dafür gab es vielleicht einen "nackten" Audi 80 mit 85 PS. Als der Kauf eines neuen Nissan Laurel 240, mit 113 PS-Motor, in Goldmetallic schon fast beschlossene Sache war, machte mein Vater dann kurz vor dem Kauf einen Rückzieher, was ich als autovernarrter Jugenlicher eigentlich Schade fand. Denn dieser Datsun stach damals aus dem langweiligen Straßenbild besonders hervor und auch der leise Lauf des 6-Zylinders mit dem etwas amimäßigen gurgelnden Auspuffton war schon irgendwie beeindruckend. Doch kann ich mich noch an die Gründe erinnern,
warum mein Vater dieses Auto nicht genommen hat und sich für einen (auch im Forum beschriebenen) gebrauchten Audi 100 entschieden hat:

Für Personen über 1,80 m Größe war es schwierig, eine vernünftige Sitzposition zu finden, da der Verstellbereich der Sitzschiene zu gering war. Der Nissan-Händler bot an, dieses Problem mit der Verlegung der Sitzschiene nach weiter hinten zu lösen, was dann aber die Kniefreiheit auf der Rückbank zu stark eingeschränkt hätte.

Auf einem Parkplatz sahen wir das hier abgebildete Vorgänger-Modell, mit den runden Lampen, was vielleicht nicht viel älter als 4-5 Jahre war, mit auffälligen Roststellen an allen möglichen Ecken und Kanten. Der Besitzer, der dann auftauchte gab an, technisch mit dem Auto zufrieden zu sein, aber dem Rost konnte er, trotz häufiger Werkstattbesuche, nicht beikommen.

Von einem Bekannten, der das Vorgänger-Modell 240 KGT fuhr, erfuhren wir als nächstes von diversen Problemen mit dem 5-Gang-Getriebe (Gänge sprangen raus, durch sich lösende Sicherungsschraube an der Getriebewelle) und auch das Rostproblem war ihm nicht unbekannt.

Dann hätte die auf Grund unseres Wohnwagens notwendige Anhängerkupplung (immerhin 1.400 kg möglich) mit ca. 1.200,-- DM zu Buche geschlagen, beim Audi kostete diese nur knapp die Hälfte.

Die heckgetriebene Starrachse hätte wohl auch wieder die Anschaffung von Winterreifen notwendig gemacht, denn als Schnee lag, haben wir vier Jugendlichen auf dem Rückweg von der Schule einen Datsun 200 L bereits an einer kleinen Steigung anschieben müssen, weil er mit Sommerreifen fuhr.

Dennoch fand ich es irgendwie schade, daß wir nicht in den Besitz dieses, für damalige Verhältnisse, außergewöhnliche Auto kamen, denn der stattdessen angeschafte Audi 100 5S bot, außer dem tollen 5-Zylinder-Motor, eigentlich Langeweile. Von der im Vergleich zum Datsun mageren Ausstattung ganz zu schweigen. Die anderen japanischen Hersteller hatten zu dieser Zeit auch nichts vergleichbares anzubieten. Der Mitsubishi Galant war zu eng, der Toyota Crown zu teuer und der Mazda 929 zu schwächlich motorisiert (max. 2l mit 90 PS). Gerne würde ich heute nochmal aus Spaß so einen Datsun Laurel fahren.