Obwohl der Karif von einigen als Maserati Spyder mit festem Ddach angesehen wird, ist der gedankliche Ursprung jedoch seitens des damaligen Chefs De Tomaso anders zu deuten. Es war ein Wunsch des "Chefs", das definitiv ein extra leichtes und kurz gebautes Coupe entsteht. Der Karif hat einen kürzeren Radstand als der Spyder und ist in seiner Kompakteit unter den Maseratis einzigartig. Der Karif ist sozusagen ein Maserati "auf den Punkt" gebracht. Mit insgesamt 225 gefertigen Fahrzeugen eine Rarität unter den Exoten.

Gleichwohl die Proportionen schon den eigenen Geschmack treffen müssen und man gefallen an der Kompaktheit finden muss. Mehr als "2 kleinwüchsige Personen" haben trotz vollwertiger Notsitze nicht wirklich Platz.

Dafür umschliesst einem aber das Interieur - wie man es erwartet - mit edlem Echtholz, feinem Leder und Alcantara und Holzlenkrad. Attribute, die in einem Sportwagen
selten zu finden sind, jedoch gerade den Reiz zwischen Sportlichkeit und Luxus produzieren.

Es gab zwei verschiedene Versionen. Die häufigste ist die 2.8 l 18 V Version mit Kat und 225 PS.

Die sehr seltene Version ohne Kat besitzt eine abgeänderte Version der 2.8 L Maschine und leistet 285 PS.

Die Beschleunigung bei der 285 PS Maschine ist atemstockend - so berichten Testberichte.

Als Besitzer der 225 PS Maschine kann ich mir ausmalen, wie es dort zur Sache gehen muss. Selbst die 225 PS sind als mehr als ausreichend zu bezeichnen. Das geringe Gewicht (ca. 1250 KG) sind eine extreme Herausforderung und erlauben mit 370 Nw ein souveränes fortkommen.

Der kurze Radstand ist allerdings als sehr tückisch anzusehen. Während bei trockener, warmer Strasse das straffe, mechanisch individuell einzustellende Koni-Fahrwerk knackige Kurvenfarten zu lässt, ist bei Nässe absolute Ruhe angezeigt! Die Vorderlastigkeit ist dann ausgesprochen ausgeprägt und schwer zu beherrschen.

Hinsichtlich der Zuverlässigkeit ist anzumerken, dass es zwar Zwischenfälle gab, diese jedoch allesamt behoben werden konnten und keinen finanziellen Exitus bedeuteten. Grundsätzlich sollte man aber auf ein gepflegtes Exemplar achten, da die gesamte Ära der "Bi-Turbos" nahezu immer über die gleichen defekte (wie elektrische Probleme und Wackelkontakte) verfügt und wenn sie einmal fachmännisch behoben wurden, die Zuverlässigkeit als völlig in Ordnung anzusehen ist. Pflegemassnahmen zahlen sich im nachhinein also aus.

Zu bemängeln ist die unangenehme Ersatzteilsituation. Seitens Maserati wird rein gar nichts zum Erhalt der Fahrzeuge beigetragen. Seviceteile sind mit Schwarzmarkt- und Mafiapreisen zu vergleichen, wenn es sie denn gibt. Eine sehr unangenehme Erfahrung, die in Exotenkreisen wohl - wie die Wagen eben auch:))) - sehr selten anzutreffen ist. Sofern es dann auch noch um Ersatzteile für die "Goldmaschine 285 PS" geht, gehen die Lichter vollends aus....

Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Karif eine Fahrmaschine ist, die Exclusivität mit Auffälligkeit verbindet. Ob Opernabend oder Sportplatz - der Karif schafft den Spagat.

Ich trenne mich nicht von ihm. Seit dem Kauf vor drei Jahren hat mir bis dato kein anderes Fahrzeug mehr Fahrspass bereitet. Es ist zu hoffen, dass der Mutterkonzern seine Fahrzeuge zu schätzen und Serviceteile auf den Markt gibt.

Aber O-Ton Maserati Deutschland:

"Wieso, für den neuen QP wird die Ersatzteilbeschafffung doch auch nur 10 Jahre sichergestellt".

Na danke auch..........