Hallo Leute, diesen nun wirklich sehr seltenen Exoten besitzen wir (meine Frau und ich) seit nunmher zwei Jahren und der Wagen hat bisher vier Jahre auf dem Buckel bei einer Laufleistung von 110000 KM.

Kurz ein paar technische Daten
Der Wagen wird mit dem 2,3l V6 MillerCycle Motor, mittels Lysholm-kompressor aufgeladenem 211 PS, angetrieben. Der Vortrieb geschieht mittels Frontanrieb und vier Stufen automatik. Die Karosserie ist 4,90 M lang, fast doppelt so breit wie ein smart aber nur halb so hoch, naja wenigstens auf dem ersten piemal Daumem vergleich sieht es so aus.
Unbeladen wiegt er ca.1450 Kg, und darf 370 Kg zuladen.

Optisch ist der Wagen immer noch Zeitgemäß obwohl Mazda schon 1993 den Xedos 9 als Nachfolger für das Vorgängermodell 929 auf dem Markt brachte. Bisher fand das Auto in Deutschland lediglich ca.4000 Käufer. Bei dieser Zahl wird es vermutlich auch bleiben, denn Mazda hat zumindest den Verkauf in Deutschland eingestellt. Das macht ihn nun wirklich zum Exoten auf unseren Straßen.

Doch nun zu unseren persönlichen , ich gestehe zwar subjektiven, aber für eine Bewertung immer noch gültigen Eindrücken.
Wir fahren dieses Auto sehr gerne, vor allem der Motor bereidet insbesondere mir sehr viel Freude. Er ist sehr drehfreudig, durchzugstark und insgesamt sehr harmonisch und leise. Die vierstufen Automatik schaltet ruckfrei und sanft, mann merkt eigentlich von den Schaltvorgängen nichts. Schnelle Ampelstarts, wobei er grundsätzlich selbst stark motorisierte kleinere Autos stehen lässt, sind ein genuss. Dabei entwickelt der Motor selbst vollbeladen soviel vortrieb das meine Mitfahrer auf der Rücksitzbank den Vergleich mit Flugzeugstarts machen.

Auf der Autobahn und auf Landstraßen sind schnelle Fahrten und Überholvorgänge kein Problem. Auf Steigungen mit einem Überholer auf der Linken spur muss mann nicht überrascht sein, wenn plötzliche der Überholende sich hinter einem befindet, weil mann vergessen hat den Tempomat auszuschalten. Soviel Kraftreservan hat der Motor und hat mit dem Chassis überhaubt keine Probleme. Das macht insgesamt lange Strecken fast zu einem Vergnügen, weil mann dabei sehr entspannt fahren kann. Der Wagen ist dabei im Innenraum sehr leise und hat viele Annehmlichkeiten, wie eine Audioanlage mit CDwechsler, Navigationanlage mit großem Bildschirm der genau auf Sichtfeld oben am Armaturenbrett sitzt, Regensensor mit einstellbarer Automatik, den bereits erwähnten Tempomat, elektr. und beheizte Leder-Sitze, eletr. und beheizte AussenSpiegel die eine Einklappautomatik haben und natürlich Klimaautomatik sowie einen Bordcomputer. Eine elektronische Wegfahrsperre und Airbags sind natürlich auch vorhanden. Das Sicherheitspaket wird mit einer Traktionskontrolle noch komplettiert. In verbindung mit den ABS-Bremsen von Bosch kann fast nichts mehr schiefgehen.

Es knarrt und klappert während der Fahrt überhaubt nichts und mann hört eigentlich nur ein bischen das Abrollgeräusch der Reifen, die bei unserem Auto sehr Breit sind und 17'er Felgen abrollen müssen.

Die Platzverhältnisse sind zwar nicht sehr üppig aber immerhin gibt es mehr platz als in einem BMW fünfer oder Audi A6. Es gibt jede Menge Ablagefächer zum Verstauen von Reiseutensilien und das Extra-Fach auf der Hutablage für die Ersthelfer-Box ist sehr praktisch.

Nur im Kofferraum muss der Mazda passen, der ist wirklich kein laderaumriese. Aber für das Nötigste reicht es allemal.

Nun zu den Kosten, das Auto ist in der Schadenstufe relativ niedrig eingestuft und aufgrund des nur 2,3 L großen Motors der Schadstoffarm ist, verlang auch das Finanzamt nicht die Welt. Sorry wenn ich an dieser Stelle mit den genauen Daten passen muss, ich hab leider nicht die Versicherungspapiere zur Hand.

Der Spritverbrauch liegt je nach Fahrweise zwischen 11 bis 14 Litern auf 100 KM. Naja ein Spritsparer ist er nicht wirklich, aber mann kann ihn auch mit weniger Verbrauch fahren. Mit schmaleren Reifen auf 15'er Felgen und mit
ausgeschalteter Klimaautomatik, liegt der Verbrauch bei, von mir gemessenen, 10,1 L.

Zum Schluss möchte Ich das Besondere an diesem Wagen kommen. Der Motor ist ein besonderes Schmankerl für technikfreaks wie ich einer bin. Mazda hat ja mit aussergewähnlichen Motoren bereits tradition, an dieser Stelle ist z.B der Wankelmotor im RX8 zu erwähnen. Auch dieser Motor ist kein gewöhnlicher Ottomotor, sondern ein sogenannter MillerCycle, der im Unterschied zu einem Ottomotor selbst dann noch das Benzin-luft-gemisch einlässt (einlassventile bleiben dabei offen) wenn der Kolben im zylinder weit oben angelangt ist. Die Verdichtung ist also fast doppelt so hoch wie beim vergleichbaren Ottomotor. Der Effekt ist, das der Motor mit dem vergleichsweise geringem Hubraum eine Leistungs eines DreiLiter Ottomotors erreicht. Der eigentliche Vorteil dabei ist, das der Motor leichter ausfällt und nicht auf der Vorderachse sitzen muss. Das kommt dann seinem Fahrverhalten zugute, weil das Gesamtgewicht besser verteilt ist, etwa 60: 40 zu Vorder und Hinterachse obwohl der Wagen keine Kardanwelle oder Differentialsperre besitzt wie bei der Transaxialbauweise. So gleicht der Motor auch die Nachteile eines Fronttrieblers zu einem Heckangetriebenem Fahrzeug gleicher größe aus.

Ich glaube dieser Umstand wurde seinerzeit bewusst bei Diversen Autotestern verschwiegen, denn das wäre zusammen mit seiner absolut tadellosen Verarbeitung, der üppigen Motorleistung, seiner Ausstattung und Preis ein nicht zu unterschätzendes Verkaufsargument geworden und der Wagen hätte auch verdientermasen mehr Käufer gefunden. Nun ja irgendwie ist es auch in Ordnung wenn die einheimischen Herrsteller, indirekt durch bewusste negativ Bewertung, guter japanischer Autos im direkten Vergleich durch die Medien, bevorteilt werden. Es geht ja schlieslich auch um unser Konjukturmotor die hiesige Autoindustrie.gelle....