Der gute alte Galant!
Selbst habe ich ihn nie besessen, wohl aber meine Eltern.
Zum Glück auch noch, als ich endlich den Führerschein besaß, so durfte ich ihn auch mal vom Fahrersitz aus erleben.
Das war auch ganz gut so, denn die Sitze waren, vor allem im Fond, viel zu weich.
Man wurde zwar mit einer Kopf- und Beinfreiheit belohnt, die in dieser Klasse ihresgleichen suchte, trotzdem war ich froh, als ich endlich den, mit einer verstellbaren Lendenwirbelstütze ausgestatteten, Fahrersitz "besteigen" durfte.
Auf der Autobahn fühlte man sich im Galant dann wie zu Hause.
Er war ein wirklich leises, sehr bequemes und, trotz der etwas zu indirekten Servolenkung, ein angenehm zu fahrendes Auto.
Unser Exemplar war eines der ersten, serienmäßig mit Katalysator ausgerüsteten, Modelle.
Dies ließ leider die Anzahl der Pferdestärken von unbereinigen 115 (?) auf, ökologisch zwar einwandfreie, im Durchzug allerdings etwas müde 90 sinken.
So stand im Prospekt der 2l-Variante dann auch nur noch eine Höchstgeschwindigkeit von 168 (!) km/h, doch glücklicherweise fiel dieser durch unnötiges understatement auf.
So ca. 180 entsprachen dann wohl eher den Tatsachen.
Leider auch eine viel zu hohe Ladekante. Die Durchlademöglichkeit durch die Mittelarmlehne im Fond konnte den Nachteil der nicht umklappbaren Rücksitzlehnen auch nur bedingt ausgleichen.
Wie alle Mitsubishis seinerzeit glänzte auch der Galant durch besonders komplette Ausstattung:
So seien u.a. nur die motorisch angetriebene Radioantenne genannt, die Lenkrad- und Sitzhöhenverstellung, die beiden elektrisch verstellbaren Aussenspiegel, Servolenkung, Warnleuchten in den geöffneten Vodertüren ebenso erwähnt, wie ETACS (dieses elektronische System hieß wohl so), das beim Starten des Motors, allerlei Funktionsprüfungen am Wagen durchführte.
Auch die Batteriespannungsanzeige möchte ich nicht vergessen.
Sah einfach lustig aus, wie die Nadel bei eingeschaltetem Blinker hin und her tanzte.
Alles Details, die auch heute bei weitem nicht selbverständlich sind, damals aber echten Luxus bedeuteten.
Dieser Sprößling der Marke mit den drei roten Diamanten vestand es zu "rollen", wie kein anderes Auto, das ich danach fuhr.
Einfach bequem, dieser Galant.
Auch der Verbrauch hielt sich in Grenzen. Für so ein relativ großes und auch recht schweres Auto waren die etwa 9l Normal Benzin ganz O.K.
Soweit ich mich erinnere hatten wir auch nie irgendeine Reparatur, jenseits der vom Verschleiß betroffenen Teile, durchzuführen.
So war der Trennungsschmerz dann auch um so größer, als sich unsere Wege teilten..
Leider zu einem viel zu geringen Preis, denn die Qualitäten dieser ausgereiften Limousine hatten sich nicht allzu weit herumgesprochen, und so konnte ein glücklicher Käufer ein elegantes, wirklich gutes Fahrzeug als Schnäppchen erstehen.

Kaum waren die Narben verheilt, kaufte ich mir eine Mitsubishi Cordia.
Mein bestes Auto überhaupt.
Seht doch mal nach!