Hatte heute das Vergnügen den neuen Micra Testzufahren.

Nein, kaufen will ich ihn nicht. Bei den Österreichischen Händlern gibt es bis 31.03.2003 eineAktion: Micra testen, Bilder mit einer Lomokamera schießen, und dann dafür selbst eine gratis per Post erhalten. (Bilder im net unter www.nissan.at , den Button Webalbum wählen)

Zuerst konnte ich mich mit dem Aussehen dieses Modells nicht so recht anfreunden. Mittlerweile finde ich besonders an der Front Gefallen. Nur beim Heck blieb die Assoziation ?Hintern? - in etwas breitere Form... - erhalten. Keiner ist perfekt...
Besonders erfreuen konnte ich mich aber an den vielen kleinen Details.

Leider gab mir der Händler ein Modell in dem oben abgebildeten ?Altweiber? ? lila/blau.
Dabei standen in der Auslage eine aufregende ?knallgrüne? sowie eine ? zumindest authentischere ? graue Mouse..;-)

Innen beeindruckte der Micra durch viele durchdachte praktische Details. Je eine Ablage für Brillen, Getränke und CDs, ein Häkchen für Einkaufssackerl, eine ?Dokumentschublade? im Handschuhfach, eine verschiebbare Rücksitzbank etc...

Außerdem gefielen auch die weißen Bedienknöpfe mit Display im gelben Licht, sowie die Anordnung von Tacho und Blinker/Scheibenwischerhebel die fast den Eindruck erwecken könnten ein Motorrad
zu fahren.

Grauslich: Türverkleidung, Sitzbezüge!

Allein die Bezüge erinnerten einen -trotz aller Bemühungen ein durch und durch avantgardistisches Auto zu bauen - daran, dass der Micra einst ein beliebtes Einkaufswagerl 40/50 jähriger Hausfrauen war (entschuldigt das Klischee...). Scheinbar wollte man diese einstigen Kunden nicht ganz verschrecken, denn Innen wirkt der Micra dadurch teils fad.

Vor allem auch durch die Türverkleidung, deren Vorlage wohl die Fußbeläge 80er Jahre VW Busse waren. Schade eigentlich, denn ansonsten präsentiert sich der Wagen verspielt und freundlich.

(schaftt es den heutzutage eigentlich überhaupt kein Hersteller mehr, ansprechende Sitzbezüge zu kreieren?? Bsp Skoda Fabia: Allen Modellen gemein: Sitzbezüge des Typs gesprenkelt im Stile der früh-90er sofas..*würg*!!....Gott erhalte Lancias und deren Alcantarasitze...;-)

Wie gut mir das Fahren mit dem Micra gefallen hatte, bemerkte ich erst, als ich wieder in mein
?Privatauto? wechselte. Agil, wendig spritzig. Das ideale Auto, um flink durch den Stadtverkehr
zu ?wuseln?.
Besonders das komfortable Fahrwerk beeindruckte mich:Es ließ einem die Nachlässigkeit so mancher Straßenverwalter vergessen. Polterpisten waren kaum zu spüren. Gerade mal bei kurzen, plötzlichen Stößen gab der Wagen ein Feedback zum Fahrer.

Sehr leichtgängig die Lenkung, sehr gering der Wendekreis. Was man zwischendurch auch einwenig in der Magengegend zu spüren bekam...aber mit einwenig Gefühl geht?s dann

Toll: Die Schaltung. Exakt und mit den kurzen Schalthebel und -wegen ein Hauch von Sportlichkeit...


Ein wahres Manko: die Kupplung! Einfach grau?en?haft! Ich glaubte in einem 14 jährigen
Gebrauchtwagen zu sitzen. Vielleicht lag es nur daran, dass es eines der ersteren Modelle war..

Der Pedalweg ist irrsinnig lang und die Kupplung kommt erst sehr spät....(Frauen mag so etwas ja gefallen, wenngleich auch sicher nicht bei Autos..;-)

Apropos : der Micra erwies sich als absoluter Eyecatcher. Wobei interessanterweise besonders
Männer häufig den Kopf zum Auto hin wendeten. (witzigerweise besonders Fahrer von biederen
Stufenhecklimousinen...)

In Summe ist der Micra ein praktisches Alltagsfahrzeug für Menschen die sich gerne aus dem Grau der Stadt oder des Alltags abheben .

Außerdem ein Auto, dass sehr viel Spaß bereiten kann. So können sich beispielsweise Fahrer und Beifahrer bei der Radiobedienung bekriegen, ohne sich jemals ?in die Finger zu kriegen?
(Bedienung auch vom Lenkrad aus möglich).

Nicht selten hörte ich vom Beifahrersitz die Erinnerung ?Bremse drücken?, als ich mich wieder
mal wunderte, wieso der
Wagen einfach nicht starten wollte..(keyless drive Schlüssel muss einfach nur im Auto, nicht im Schloss sein)

Und bei kaum einen Auto hat man die Möglichkeit Mitfahrende am Einstieg zu hindern. Man kann per
Tastendruck am Türgriff nämlich auch nur die Fahrertüre allein öffnen...
(leider sind keyless drive und?? Lenkrad Bedienung nicht bei allen Modellen inkludiert)

Bleiben nur noch drei Fragen offen:

1. Was passiert, wenn man während der Fahrt den Schlüssel aus dem Fenster wirft?
2. Wenn man das Auto zu zweit benützt: Was, wenn der Beifahrer den Schlüssel bei sich trägt und
damit dann aussteigt.? Bleibt der Wagen dann einfach irgendwann stehen?
3. Wie oft werden verzweifelte Micrafahrer wohl die Pannenhilfe rufen, wenn sich ihr Wagen nicht
öffnen lässt, was er ja gar nicht kann, da die Hose mit dem Schlüssel noch in Wohnung/Haus liegt, weil man dieses mit einer anderen Hose verlies?

Fragen über Fragen, die wohl der Alltag beantworten wird. Jedoch wird letztlich nicht nur dies zukünftig den Micra zu einem Kultauto reifen lassen...