Was hier manche Leute für einen Senf reinschreiben..."nur Probleme" und dann 5 Mängel in ein paar Jahren aufzählen. Zum Kopfschütteln. Und glaubt doch nicht alles, was euch irgendwelche Werkstätten aufschwatzen! Das Problem mit dem Nockenwellensensor ist bekannt - und meist wird genau dieser Sensor teuer gewechselt, obwohl die Stirnräder/Riemen gewechselt werden müssten, da der Sensor ansonsten einfach falsche Messwerte bekommt (und somit den Motor drosselt bzw. Notprogramm fährt).

Ich fahre einen 96er Vectra B 1,6i 16V Fließheck (CC). Ich kann nicht sagen, dass ich 100% zufrieden bin, aber trotzdem ist es ein tolles Auto. Zu den Gründen:

Positiv:
Das Fahrzeug war günstig in der Anschaffung und ist sehr günstig im Unterhalt. Es handelt sich um eine 5-türige Mittelklasselimousine mit sehr viel Platz, sehr großem Kofferraum und zusätzlich auch noch geteilt umlegbarer Rückbank. Gemessen an dieser Größe sind die Verbrauchswerte ein Witz. Wisst ihr eigentlich, dass man z.B. bei VW selbst bei diesen kleinen Schuhkarton-Polos gerne mal 8-9l Verbrauch hinehmen muss?

Mein Vectra braucht bei gemischter Fahrweise und gemischten Strecken im Schnitt 6,8 l, wenn es sehr flott gehen muss um die 7-7,5l, mehr niemals. Die Fahrt zur Arbeit (= nur Landstrasse) geht locker mit 6,0 l Super. Das soll bitte mal ein anderer Mittelklassewagen nachmachen!!!

Hier steckt auch das Hauptargument für die 1,6i 16V Maschine. Natürlich sind 101 PS nicht gerade viel, aber völlig ausreichend. Das gilt vielleicht nicht für die üblichen Dorf-Prolo-Idioten, die auf alles was von Opel kommt ihren dummen Aufkleber und Endrohr-Attrappen draufpappen (sowas hat noch kein Auto schneller gemacht, ihr Trottel!). Dennoch ist dieser Motor im Vectra B in Ordnung, der 1,8er geht zwar leicht besser, braucht aber ungleich mehr Sprit und gilt als problematischer. Mit dem 1,6er kriegt man (ehrliche!) Verbräuche um die 6-7l Super hin, auch auf der Autobahn, und reist dennoch in einem großen und komfortablen Wagen. Mit der CD-Ausstattung genieße ich außerdem noch diversen Luxus, z.B. den sehr guten Bordcomputer (der exakte Werte anzeigt, Temp. sowie Verbräuche!), das elektrische Schiebedach, elektr. Außenspiegel beheizt, Velour, 4x Fensterheber, ZV mit FB usw.


Zu den negativen Seiten:

Leider hat Opel vor einigen Jahren falsch gespart, das ist jetzt hoffentlich anders. Mitte der 90er gab es einige "typische Opelprobleme". Beim Vectra B war das leider immer die Klimanlage, wie bei anderen Opel auch zum Teil. Meine hab ich nie mehr reparieren lassen, es lohnt sich einfach nicht. Das Ding ist eine Fehlkonstruktion, kann man abschreiben. Gleiches gilt leider wohl für den Fahrersitz, ich kann bestätigen, dass auch meiner im Eimer war. Das Gestänge musste geschweisst werden, dann war alles wieder in Butter. Wohl ebenso ein Konstruktionsfehler.

Außerdem gibt es das Problem mit der Elektrik, sprich es fallen manchmal Anzeigelichter aus. Jedoch sind viele Elektrikprobleme auf Bastelblödsinn ungeübter Wurschtfinger zurückzuführen, noch schlimmer ist übrigens nur ÜBERBRÜCKEN mit Kabeln und Null Ahnung. Damit macht man bei ALLEN modernen Autos die Elektronik durcheinander, wie ich leider bei meinem Vectra auch feststellen musste. Dennoch, die Elektronik ist nicht die stärkste Seite des Vectra. Wobei man sagen muss, dass ich auf irgendwelche ausgefallenen Lichtlein gerne verzichte, solange ich von überall noch heimfahren kann - und das kriegt mein Vectra immer hin!

Weiteres Problem scheinen Stoßdämpfer und Federn zu sein, ich musste schon alle 4 jeweils tauschen lassen, die Federn waren wohl schuld. Außerdem nervt ein hängender Fensterheber.

Fazit:
Das Auto ist unterschätzt, genial günstig (vor allem im Verbrauch) und dennoch eine große angenehme Reiselimousine. Rost ist beinahe kein Thema mehr, da hat Opel gelernt (bei meinem Vectra gibt es überhaupt keinen Rost, beim Vorgänger Vectra A war ja üblich, dass einem der linke hintere Radlauf quasi in Zeitraffer unterm Arsch weggerostet ist).

Die von den anderen Schreibern hier genannten Probleme sind häufig auf Ahnungslosigkeit, falsches Fahren und falsche Wartung zurückzuführen. Leider scheint es bei Opelfahrern überdurchschnittlich oft die klassischen Ampelangeberidioten zu geben, die ständig Vollgas geben und sich dann über Motorschäden und ähnliches wundern. Außerdem braucht man (bei jedem Auto, egal welcher Marke!) eine vernünftige Werkstatt, und die sind nicht einfach zu finden. Wer sich Nockenwellensensoren aufschwatzen lässt, die das Problem nicht beheben (siehe ganz oben), der sollte sowas schlicht und einfach nicht bezahlen!

Ich würde mir wieder einen Vectra kaufen, aber sicher einen nach dem 99er Facelift, diese Modelle sind wesentlich ausgereifter.