Renault Espace (IV): Erfahrungsbericht #13

Erfahrungsbericht #13 zu: Renault Espace (2002-2015)

Renault Espace (2002-2015) Erfahrungsbericht

am 11.11.2008 um 10:56 Uhrverfasst von H.G.Schulz (44)1 Kommentar

Das schwarze (finanzielle) Loch – der Renault Espace IV


Meine Geschichte:

Fahrzeugtyp: Espace 2.2 DCI mit 50.000 km Laufleistung bei Gebrauchtwagen-Kauf (2006). Baujahr 2003, derzeitige Laufleistung ca. 83.000km.

Ich habe mir 2006 bei einem Renault-Vertragshändler (Gelsenkirchen) einen gebrauchten Espace gekauft. Ganz bewusst habe ich den Kauf des Gebrauchtwagens bei einem Vertragshändler gewählt, damit mir nicht das passiert, was tatsächlich dann in der Folge passiert ist.

Bei Kauf des Wagens wurde uns von einer Mobilitätsgarantie / Gebrauchtwagengarantie über die gesetzliche Garantiezeit hinaus von Autohaus abgeraten: „das lohnt sich nicht“.

Nun zu der Instandsetzungsgeschichte des o.g. Wagens:

(1) Schon am Tag nach der Übergabe des Fahrzeugs nach dem Kauf vielen laute Fahrzeuggeräusche vorne auf, die in irgendeinem Zusammenhang mit der Radaufhängung zu tun hatten. Wir haben das Fahrzeug daraufhin bei Renault wieder abgegeben – es wurde auf Garantie repariert, wobei uns nie gesagt wurde, was letztendlich ausgewechselt wurde.

(2) Wenige Monate später lässt sich der Wagen aus heiterem Himmel, nachdem er wenige Minuten vorher noch einwandfrei fuhr, nicht mehr starten. Erneute Reparatur auf Garantie. Ursache: Defektes Zündschloss Mittelkonsole.

(3) Wir haben bei dieser Reparatur (2), die noch in der Garantiezeit lag, schon darauf hingewiesen, dass der Wagen teilweise erhebliche Probleme beim Schalten zwischen 2. und 3. Gang macht, wenn die Außentemperaturen niedrig sind. Der dritte Gang lässt sich dann nur unter deutlichen Schaltgeräuschen einrasten.
Wir wurden von dem Verkäufer des Wagens in Gelsenkirchen mit der Aussage abgespeist: „Das ist bei diesem Fahrzeugtyp normal, sie können nicht richtig schalten.“

Diese Aussage alleine ist schon der Hammer: Ich bin 44 Jahre und fahre seit 26 Jahren viele verschiedene Autos – derartige Schaltgeräusche, bei denen man förmlich hört, wie die Zahnräder des Getriebes ineinander rasten, ist definitiv nicht normal. Der vermutliche Schaden wurde nicht behoben, da das Autohaus sich weigerte, den Schaden zu regulieren und mir ehrlich gesagt das Geld fehlte, ein neues Getriebe einsetzen zu lassen.

(4) Ca. 14 Monate nach dem Kauf ist der Auspuff durchgerostet. Ich sage mir: „Ok, das ist ein Verschleißteil, persönliches Pech“ – Reparatur auf eigene Kosten. Wobei ich mich frage: Gebrauchtwagenkauf bei einem Vertragshändler – da kann ich eigentlich erwarten, dass diese Dinge zumindest mal 2-3 Jahre halten und nicht sofort defekt sind.

(5) Anfang 2008 Routine-TÜV-Kontrolle des Wagens. Der TÜV legt den Wagen schlagartig wegen eines defekten und völlig ausgeschlagen Radlagers rechts still – Reparatur auf eigene Kosten.

Wenige Wochen später wird eine große Inspektion durchgeführt – incl. Auswechseln des Zahnriemens, Ölwechsel, Filter etc. Die hohen Inspektionskosten der großen Inspektion tragen wir naturgemäß selber. In diesem Zusammenhang darf darauf hingewiesen werden, dass wir den Wagen regelmäßig haben warten lassen.

(6) Ca. 2 Wochen später lässt sich der Espace, nachdem er am Tag vorher noch einwandfrei fuhr, nicht mehr starten. Reparatur auf eigene, hohe Kosten. Diagnose: Defekte, wassergekühlte Lichtmaschine mit dadurch bedingtem Batteriedefekt.

Nachdem diese Dinge nun repariert waren, hatte ich eigentlich den Eindruck: „Nun ja, die wichtigsten Teile sind erneuert, jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren“ – Ein grundlegender Irrtum.

(7) Auf dem Weg in den Urlaub (Sommer 2008) dann der nächste Defekt: Wasserpumpe – erneute Reparatur durch einen Renault-Vertragshändler in Emden. Hohe Kosten auf eigene Rechnung.

(8) Die Freude an dem neuerlich reparierten Wagen hielt nicht lange: Ende Oktober 2008 bleibt mir der Wagen auf der A2 in den Abendstunden liegen.
Diagnose: Kompletter Motorschaden. Keine Kulanz durch Renault und kein Ansatzpunkt für die Schlichtungskommission der KFZ-Innung, irgendetwas herauszuholen oder jemanden haftbar zu machen.

Der Wagen mutet wirklich schön an, ist bequem, hat auch bei dem 2.2-Motor eine gute Leistung, mit der man arbeiten kann - der Wagen ist aber nur so lange schön, wie er fährt und das tut er nicht oft.

Ich habe in meinem Leben schon einige „Rostlauben“ gefahren, die deutlich mehr Laufleistung herunter hatten – eine derartige Reparaturserie + Komplettausfall de Motors ist mir in meinem Leben noch nie widerfahren. Der Umstand, dass ein Dieselmotor nach 83000 km komplett defekt ist – ist schon eine echte Sensation und lässt doch vermuten, dass der Motor eine Fehlkonstruktion ist.
Hinzu kommt, dass sämtliche Ersatzteile schon sehr kostenintensiv sind. Kleines Beispiel: Zahle ich für eine normale Lichtmaschine < 150 Euro (Materialkosten) , handelt es sich beim Espace eine wassergekühlte (!) Lichtmaschine, die mit ca 650,- Euro zu buche schlägt.

Der finanzielle Verlust beträgt bei meinem Wagen 15.000,- . Ich muss das als persönliches Pech für mich abhaken.

Ich kann aber vielleicht wenigstens durch diese Mitteilung andere potentielle Espace-Interessenten davon abhalten, sich diesen Wagen zu holen: Finger weg - dieser Wagen ist ein finanzielles schwarzes Loch !!

1 Kommentar:


am 25.03.2010 um 19:58 Uhrverfasst von Helmut Niederastroth (73)

Ja Herr Schulz.
Ich kann Ihnen nachfühlen. Es hat alles angefangen mit dem 2.1l Turbo Diesel Motor der wohl von Peugot stammt. Dieses Wundermotörle hat 90 Ps und
bringt in meinem Espace, 1996 Neu gekauft, 170 km. Wem das zu langsam
ist soll sich auf keinen Fall einen Diesel kaufen. Verbrauch 5,5 -- 8 Liter Diesel

Nun hat Renault selber Motoren entwickelt, den Hubraum reduziert und
trozdem 150 Ps herausgekitzelt, und da liegt ganz allein der Fehler. Wir sind alle
keine Schumachers die bei jedem F1 Rennen einen Neuen Motor bekommen.
Und bei diesen wiederlichen kostentreibenden Motorschäden gehen
Exitenzen zugrunde nur weil einige saudumme Ingeneure solche bekloppppten Motoren einbauen lassen

Ich hätte beim jetzigen ESPACE durch
höheres aufkommende Gewicht den
Hubraum von 2.1 liter auf 2.8 liter vergrößert. Und dazu einen 6 Zylinder
Motor ohne jeglichen Electronischen
Schnick Schnack aus Aluminium gebaut.
So mit 130 - 140 PS UND NIX MEHR.
Nach dem Motto :
Lieber einmmal im Jahr beim Finanzamt
wegen dem höherem Hubraum zahlen ALS
Wie das ganze Geld in ein schwarzes Loc
schmeißen.
Ich sage es hier noch einmal, das dieses
kein Wunschdenken ist. Solche Motoren
gibt es schon lange bei Audi & VW
Mit Netten Grüßen
DJHelmut

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