Renault R 4 (1961-1989) Erfahrungsbericht
Ein 1 Jahr alter roter R4 mit Faltdach war 1979 mein erstes Auto. ich fuhr ihn 7 Jahre lang bis 150 000km.
Dank sofortigem Unterbodenschutz im Innenraum (!)und Zeitungspapier rostete er nicht durch.
Ich liebte dieses Auto mit dem großem Faltdach, und durchaus auch für seine archaische Technik.
Erwar schon damlas ein PKW- Dinosaurier.
Das Faltdach wurde nach dem Aufklappen mit kleinen Gummibändern befestigt und 2 einfachen Schrauben nach dem Schließen arritiert, einfacher geht es kaum.
Die Schiebescheiben waren sehr praktisch.
Die Schiebestockschaltung hatte nicht einmal eine Dichtung zum Motorraum, sodaß dessen Geräusche in den Innenraum drangen. Ich bastelte eine Dichtung aus einem alten Gummischlach, die sich gut bewährte, um das Geräusch zusenken.
Die Türen erhielten zwecks Dämmung eine innere Lage Teitungspapier. Das ging, weil sie dank Schiebefenster immer innen trocken waren.
Bis 1983 galt der R4 ein beliebtes, lustiges Szeneauto, mit dem man auf die Anti-AKW- Demo fuhr, galt dann aber bald im Zuge der Neuen Oberflächen -Seriosität selbst bei den studierenden Damen als völlig unmöglich!
Auch nach 150 T km blieb auf dem laufenden Motor eine Münze senkrecht stehen, so rund lief er.
Mit meinem 34 PS R4 erreichte ichjederzeit auf der Autobahn 140 km/ Std (bergab 150), sodaß er bei dichteren Verkehr auf der linken Spur mithielt.
Er war vom Vorbesitzer ausschließlich auf der Autobahn eingefahren worden - in 11 Monaten 35 T km - und lief deshalb ab 120 km pro Std. wie frisiert.
Einige nachfolgenden PKW- Fahrer brauchten eine Weile, bis Ihnen bestätigt wurde, daß das Auto gut mithält. Dabei liefen präzis gemessene 6,5 Liter Benzin durch den Vergaser.
Zum Glück baute ich keinen größeren Unfall, denn das Überleben wäre bei der Pfeilstellung von Motor und Getriebe in Richtung Inneraum und ungeteilter Lenkstange nicht sehr wahrscheinlich gewesen!
Da er nicht ganz dicht war, sass man im Winter mit dicker Jacke im Fahrersitz.
Technisch das größte Problem waren die vier Tommelbremsen, die für Berabfahrt mit 4 Personen zu schwach waren und deren Wartung die Hälfte des Unterhaltes verschlang.
In der Raumausnutzung (da schnarchte bis 1974 die deutsche Autoindustrie) war er aber für damalige Verhältisse fast unschlagbar: Er war der ideale Lastwagen eines seinerzeitigen Studenten!