Rover 600 (1993-1999) Erfahrungsbericht
Ich fahre einen 620 sdi seit nunmehr 10 Jahren mit jetzt 195.000 km auf der Uhr.
Das Auto ist mit Minmal-Service (Öl, Filter, Bremsbeläge) bislang absolut zuverlässig gewesen. Die einzige grössere Reparatur war der Tausch der Einspritzpumpe bei Km 69.000. Dies liegt jedoch an mangelnder Qualität des Zulieferers Bosch und betraf auch Fahrzeuge von Mercedes und BMW mit baugleichen Pumpen. Seit dem Tausch war Ruhe.
Die Karosserie ist nach wie vor rostfrei, lediglich an den Fahrwerksteilen zeigt sich harmloser Flugrost nach dem Winterbetrieb. Die Bereifung unterliegt an der Vorderachse trotz korrekter Einstellung relativ hohem Verschleiss.
Die Qualität der Innenausstattung ist hervorragend. Zwar zeigen die hellen Sitze geringe Patina und das Lederlenkrad ist etwas abgegriffen, aber alles ist in Ordnung, nichts klappert.
Besonders im Vergleich zu einem jüngeren Audi mit wesentlich geringerer Laufleistung den wir ebenfalls besitzen zeigt sich die hohe Verarbeitungsgüte des Rover. Die Innenausstattung des Audi ist bereits regelrecht verwohnt, beispielsweise lösen sich an den Armlehnen großflächig die Beschichtungen, die Sitznähte reissen, die Ablagefachdeckel klappern. Auch technisch erfordert der Audi wesentlich höhere Werkstattausgaben, wie mehrere Wasserpumpen, geschmolzene Keilriemenspanner usw. beweisen.
Der Wiederverkaufswert des Rover ist dank der Firma BMW in der Praxis gleich Null, nicht mal die Polen kaufen gebrauchte Rover.
Selbstverständlich wird es auch bei diesem Modell weniger gute Exemplare mit längeren Mängellisten geben als bei meinem, aber insgesamt glaube ich den Rover 620sdi als erzsolides Auto von beachtlicher Qualität empfehlen zu können.
Auch nach dem Dahinscheiden des Herstellers Rover ist er durchaus noch eine Kaufempfehlung wert, dank Langlebigkeit und durchaus entspannter Ersatzteillage (viele Teile gibts bei Honda)