Skoda Felicia (1994-2000) Erfahrungsbericht
Meinen Felicia 1,9d habe ich aus der Familie geerbt und das bisher einzige echte Problem trat auf, als ich beim Getriebeölwechsel das Tachoantriebsritzel ins Getriebe fallen lies, eine blöde Konstruktion, die dies zulässt. Ein Ausbau und Zerlegen war unumgänglich. Abgesehen von einem etwas verwinkelten Motorraum (der Motor stammt ja immerhin aus dem VW Passat und wurde in einen Kleinwagen der Polo-Klasse implantiert), der z.B. den Zahnriemenwechsel sehr aufwendig gestaltet, ist das größte Problem, daß es keine gescheite Wartungs- und Reparaturanleitung im Handel gibt. Oft ist es ein kleines "pass´auf" oder ein "gewusst wie", das fehlt. Z.B. wie man beim Dieselfilterwechsel verhindert, daß das Dieselöl aus den Leitungen läuft und man den Anlasser zu Tode quälen muss, um die Anlage zu entlüften.
In der Verarbeitungsqualität ist mein Felicia vielen VW Modellen einiges voraus, er lief 8 Jahre im dicksten Salz in Österreich und hat nicht einen Rostpickel im Lack, mein etwa gleich alter Golf3 liess da einiges zu Wünschen über.
Natürlich ist der Felicia kein Hightec-Gerät aus Japan oder Ingolstadt, das fast ohne Wartung auskommt. Der Ölwechselintervall ist mit 7.500km nicht auf dem Stand der Zeit, ein Getriebeölwechsel (gibt bei den Wolfsburgern, Ingolstädtern oder Stuttgartern garnicht) alle 60.000 vorgesehen und ein Kraftstoff- Primärfilter ist wohl dem Sparmanager zum Opfer gefallen. Allerding alles Dinge, die einen ambitionierten Automobilisten nicht unbedingt abschrecken (ein Diesel- Vorfilter ist ab 1,-€ zu haben und Motoren- oder Getriebeöl sind auch heute bezahlbar). Die Teilweise einfache Ausführung empfinde ich als Vorteil, die Fahrleistungen sind für einen Diesel ohne Turboaufladung und ohne Direkteispritzung ausserordentlich gut, Anhängerbetrieb eingeschlossen.
Noch nie habe ich für ein Auto einen Dieselfilter, einen Luftfilter und einen Ölfilter für etwas über 30,-€ bekommen, und der Kraftstoffverbrauch zwischen 5,5 und 7 L.
Ich freue mich über Zuschriften von anderen Felicia - Fahrern, die wie ich Spass an einem gut gewarteten Auto haben.
P.S.: Wer einen Felicia mit einem Trabbi vergleicht, hat warscheinlich auch schon versucht beim Diesel die Zündkerzen zu wechseln. Ganz ohne Wartung fahren nur Japanische Neuwagen.