SsangYong Rexton (2003-2012) Erfahrungsbericht
Wir haben seit Anfang Februar 2007 den neuen SsangYong Rexton RX270 Xdi mit serienmäßig permanentem Allradantrieb und sind inzwischen 4000 km gefahren. Das erste und bisher einzige Problem war das Aufblinken sämtlicher Warnlampen im Armaturenbrett und ein damit verbundener Ausfall des Automatikmodus' nach 150 km. Mit dem manuellen Schaltwippenmodus konnte ich jedoch problemlos weiterfahren. Nach einigem Suchen fand die Werkstatt den Fehler: Das linke Hinterrad meldete fehlerhafte Signale - vermutlich, weil der Geber und der Zahnkranz einen zu großen Abstand voneinander hatten. Normalerweise, so die Werkstatt, ist dieser Abstand bei anderen Fahrzeugen zwischen 0,2 und 0,5 mm. Bei unserem Rexton betrug er über einen Millimeter. Vermutlich hat sich in diesem großen Spalt zuviel Schmutz angesammelt, und die Signalgabe funktionierte nicht mehr. Es wurde etwas Material abgeschliffen, damit der Sensor näher an den Zahnkranz heranrückte. Der Abstand beträgt jetzt 0,4 mm, und seitdem ist das Problem nicht mehr aufgetreten.
Was mich an diesem Auto absolut begeistert, ist die hochwertige Verarbeitung der Innenausstattung. Selbst auf schnell gefahrenen Holperstraßen gibt nicht das kleinste Quietschen, Knarren oder Knarzen. Null Störgeräusche - dass kann auch eine S-Klasse nicht besser. Ich habe einmal in einem Testbericht Kritik wegen billigen Kunst-Stoffs in einem BMW-Armaturenbrett gelesen. Beim Rexton gibt es dieses Problem nicht. Alle Oberflächen wirken richtig hochwertig und edel. Es ist die reine Freude, vor diesem Armaturenbrett zu sitzen.
Nur der LCD-Tacho in Jadefarbe ist bei Sonnenlicht manchmal schlecht zu erkennen. Die silbernen Zahlen auf dem Tacho verschmelzen fast mit dem hellgrünen Hintergrund, und man kann dann nur anhand der Tachonadel schätzen, wie schnell man fährt.
Die Sitzheizung für die Vordersitze ist fünfstufig, so dass das früher kritisierte Problem von zu heiß oder zu kalt beseitigt ist. Wenn meine Frau ins Auto steigt, ist ihr erster Griff zur Sitzheizung. Sie liebt das Teil.
Da das mein erstes Automatikauto ist, fehlt mir der Vergleich, aber mir kommt das Einlegen der Fahrstufen ziemlich lang vor, bis sich Hydraulik und Mechanik im Getriebe ausgekaspert haben und ich losfahren kann. Es dauert immer ein bis zwei Sekunden, bevor das "R" zum Rückwärtsfahren oder die "1" zum Vorwärtsfahren in der Anzeige erscheint. Beim Rangieren nervt das etwas: In den R-Modus schalten, ein bis zwei Sekunden warten, bis "R" in der Anzeige erscheint, rückwärts fahren. In den D-Modus schalten, ein bis zwei Sekunden warten, bis "D1" in der Anzeige erscheint, vorwärtsfahren. In den R-Modus schalten, ein bis zwei Sekunden warten, bis "R" in der Anzeige erscheint, rückwärts fahren. In den D-Modus schalten, ein bis zwei Sekunden warten, bis "D1" in der Anzeige erscheint, vorwärtsfahren, usw. Für den Fall, dass man aufs Gas drückt, bevor "R" bzw. "D1" in der Anzeige erscheint, werden schwere mechanische Schäden angedroht, weil dann ein Drehmoment angelegt wird, bevor die Mechanik im Getriebe ihre Position eingenommen hat. Das klingt logisch, könnte aber ruhig etwas zackiger vonstatten gehen.
Ab 160 km/h entsteht an der B-Säule ein Fahrtwindpfeifen. Es ist aber nicht so schlimm, dass es nervt. Man nimmt es halt wahr. Bis 160 km/h ist auch Radiohören kein Problem. Darüber muss man das Radio etwas lauter drehen.
Der Rexton ist auf Komfort und nicht auf Sport ausgelegt. In schnellen Kurven schaukelt er etwas, aber nie so, dass es bedrohlich wirkt. Selbst bei schneller Fahrt habe ich nie das Gefühl, dass das Auto etwas machen will, das mich überfordert. Aber der Rexton ist eben eine hochbeinige Geländesänfte und kein Sportwagen.
Ich habe überlegt, ob ich Chip-Tuning machen lasse, denn ich habe nur den 163-PS-Motor mit 346 Nm. Der XVT-Motor hat von Haus aus 186 PS und 402 Nm. Aber ich weiß nicht, welche Verschleißreserven die Koreaner in den Motor hineinkonstruiert haben. Wenn auf Komponenten, die für 163 PS und 346 Nm konstruiert wurden, plötzlich 193 PS und über 410 Nm wirken, fürchte ich um die Langlebigkeit der Kurbel- und Pleuellager. Wer das Geld übrig hat, sollte auf jeden Fall den XVT-Motor nehmen, denn der dürfte noch mehr abgehen als der Xdi-Motor.
Zur Anhängelast liest man in Artikeln immer wieder verschiedene Angaben, aber in meiner Zulassung stehen 3500 kg. Und als Siebensitzer kann er 630 kg zuladen.
Bis jetzt würde ich den Rexton jederzeit wieder kaufen - schon wegen der oberklassemäßig verarbeiteten Innenausstattung -, nur eben mit dem XVT-Motor.