Volkswagen Bora (1997-2005) Erfahrungsbericht
Habe einen VW-Bora 1,9 TDI, gebaut Okt. 99, von meinem Vater übernommen, quasi erster Hand. Der hatte den Wagen äußerst schonend behandelt, wie Rentner nun mal sind. Die erheblichen Mängel, die bei dem Fahrzeug kurz nach 65.000 Kilometern auftraten, sind mit absoluter Sicherheit nicht auf schlechte Wartung oder rasante Fahrweise zurückzuführen. Ich weiß nicht, was VW für einen Billiglohnland-Schrott in dieses Auto eingebaut hat. Würde mich mal interessieren, ob auch andere Bora-Fahrer solche Schäden an ihren Fahrzeugen hatte, da ich beabsichtige, mich deshalb an VW zu wenden: Fangen wir mal bei km 68.000 an. Bei relativ ruhiger Fahrt auf der Autobahn in den Urlaub am Wochenende plötzlich Alarmhinweis "Kühlwassertemperatur zu hoch - sofort anhalten" nach langem Suchen und vielen Stopps endlich in Halle eine Werkstatt gefunden. Diagnose: Kühlwasserpumpe hat sich verabschiedet, eine neue muss eingebaut werden. Das gäbe es bei VW häufiger... War nicht billig der Spass, zudem auch noch als Notdienst abgerechnet. Bei km 75.000 verabschiedete sich, wiederum auf der Fahrt in den Urlaub, in den Kasseler Bergen der Turbolader. Am Urlaubsort wollte man mir in der VW-Werkstatt einen neuen Lader verkaufen, worauf ich wegen des Preises verzichtet habe. Zu hause angekommen hat eine freie Werkstatt (!) dann festgestellt, dass ein Unterdruckschlauch undicht war und diesen ausgetauscht. Kosten: rund ein Zehntel von dem, was die VW-Werkstatt für den neuen Lader haben wollte... Ab km 70.000 gemerkt, dass das Fahrzeug in den Parkbuchten mit der Schürze häufig die Kantsteine berührt. Bei km 86.000 brach dann die Achsfeder vorne rechts! Die linke verabschiedete sich ein halbes Jahr später bei 98.000 km. Der Turbolader übrigens wieder bei km 96.000, dieses mal schon vor den Kasseler Bergen (mal wieder ein Schlauch)... Letzten Sommer bei km 120.000 rauschte (am Wochenende natürlich) die Seitenscheibe der Fahrertür nach unten. Da man das Auto ja nicht offen in der Stadt stehen lassen kann, musste mal wieder der Notdienst in Anspruch genommen werden. Die Reparatur hat "nur" 80,- Euro (zur Erinnerung = 160,- DM) gekostet! Wenig später, bei km 128.000 war dann der Stoßdämpfer hinten rechts erledigt. Unabhängig davon "knarrt" der Wagen bei jeder Bodenwelle in der Wohnstraße, als ob er sich verbiegen würde. Ich habe die starke Vermutung, dass VW für das schwere Gewicht des Fahrzeugs einfach mangelhafte oder zu leichte Werkstoffe verwendet hat, bzw. dass wirklich Ware aus Billigproduktion verbaut wurde, ohne dass diese auf ihre Festigkeit geprüft wurde. Hatte früher einen Mercedes 190 T, den ich mit 210.000 km auf der Uhr verkauft habe. So etwas hat es bei dem Fahrzeug bis zum Schluss nicht gegeben. Da mussten weder Achsfedern noch Stoßdämpfer oder gar elektronische Teile jemals ausgetauscht werden. Wirklich bitter, wenn ein großer Sparer im Konzern, der 50% der Teile von wer weiß wo einkauft, den Ruf eines Herstellers so ruiniert. Man sollte ihn sofort feuern! Jedenfalls kannman sich so seine Kunden entgültig vergraulen.