Volkswagen Sharan (1994-2010) Erfahrungsbericht
Modell Sharan Family TDI 96KW/130PS Bj. 7.2003 Erstbesitzer.
Zurzeit knapp 80000 Km auf dem Tacho
Tja, Leute!... Was soll ich dazu sagen? Nach dem Studieren aller Berichte könnte man eigentlich sich die Haare raufen. Wat`n Schrotthaufen!!! Was habe ich mir da überhaupt ins Haus geholt? Stimmt, es ist nicht der erste und bestimmt auch nicht der letzte vernichtende Bericht über dieses vom Konzept her geniales(!), aber dank der VW-Politik von Kopf bis Fuß kaputgespahrtes Fahrzeug (keineswegs für den Endverbraucher. NP ca. €34000,- bei normaler Ausstattung!), welchen man sich auch in Zukunft - es sei den, es passiert ein Wunder - anhören bzw. lesen müsste. Alle zurzeit im Besitz bzw. ehemaligen leidgeprüften Sharan-Fahrer müssten ein Abzeichen für Tapferkeit, Geduld und Ausdauer erhalten. Soweit dazu und jetzt zu meinem Fahrzeug.
Ich besitze seid fünf Jahren ein 96KW Modell Bj. 2003. Davor hatte ich ebenfalls einen Sharan Bj. 2000 85KW, den ich nur 2,5 Jahre genutzt habe. Bei beiden Fahrzeugen war und bin ich als Erstbesitzer. Wenn ich auf die mehr als 7 Jahre zurückblicke, dann muss ich sagen, dass ich bis jetzt bis auf ein Paar Kulanz- und Garantiereparaturen plus eine Rückrufaktion vor Dauerärger verschont geblieben bin.
Klar, ich weiß nicht, was mich morgen und in Zukunft mit diesem Gefährt erwartet. Selbstverständlich könnte ich in anbetracht der "schrecklichen" Tatsachen einen Schlussstrich ziehen und mich von dieser tickenden Zeitbombe trennen, bevor mein Portmonaie von der einbrechenden Flut der nicht aufhörenden Reparaturen und daraus resultierenden enormen finanziellen Belastung ins künstliche Koma fällt. Aber... Dieses aber sind die Argumente, welche mich davor abhalten, den Sharan gänzlich zu verwerfen: ein komfortables Auto, satt und ruhig auf der Straße, selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Eine Übersicht über die Köpfe, da höhere Sitzposition. Raumangebot ein absoluter Wahnsinn! Schön breit und geräumig. Man hat das Gefühl, die Kiste nie bis ende vollzuladen. Schlichte und einfache Bedienungstafel ohne Schnikschnak. Was brauch man noch mehr? Und jetzt kommt das Triebwerk. Das eigentliche Highlite. Drehmoment satt. Im sechsten(!) Gang von 130 auf 180 kein Problem. Beim Ansetzen zum Überholen braucht man nicht ängstlich in den Rückspiegel schauen, ob das Manöver bis Ende ausführt wird oder nicht. Wer einen Tempomat besitzt, hat einfach Spaß, mit diesem Van unterwegs zu sein. Weniger Pausen, da ein entspanntes Fahren. Man könnte die Liste fortführen, aber genug davon. Es gibt Autos, die möchten wir trotz der Probleme einfach fahren und fahren. Zum Beispiel der unvergessliche T4, welcher bis jetzt noch auf der Straße in Massen zu sehen ist. Der berühmte Zahnriemen hat manchem Haushalt ein riesiges Loch in die Kasse gerissen. Und was? Man hat repariert und ist weiter gefahren, bzw. hat verkauft und wieder einen T4 ins Haus geholt. Ich denke, damit erklärt sich einiges. Der Sharan war auch einst der meist verkaufte Van Europas, allerdings bis zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Fazit: Jeder soll entscheiden, welches Fahrzeug er fahren möchte. Es gibt eine breite Palette an PKW`s auf dem Markt, für jeden das passende. Es gibt genug Montagsautos bzw. wir-haben-heute-mal-wieder-keine-Lust-zu-arbeiten-autos. Den Ärger hat am Ende wie gehabt der Kunde. Es könnte der eine oder der andere kontern: jaja, aber die Japaner... Sie sind auch nur Menschen und kochen auch nur mit Wasser, und Toyota & Co. incl. Zooooom ist auch nicht mehr das gelbe vom Ei wie vorher. Eines haben sie aber, und das muß man ihnen lassen: sie versuchen kontinuierlich, die Zahl der Montags- und keine-Lust-Autos so gering wie möglich zu halten. Und genau das scheint bei denen bis jetzt astrein zu klappen.
Also, in dem Sine...
Paul Hering