Ohne Diesel in die Zukunft

21.12.2018

Schon wieder technische Probleme bei deutschen Autobauern!

Audi muss 64.000 weitere Diesel-Fahrzeuge wegen Software-Problemen nachrüsten. VW hat diesmal sogar Autos verkauft, die gar nicht auf der Straße hätten landen dürfen. Verkauft wurden 6400 Vorserienfahrzeuge, in denen nicht zugelassene Bauteile verwendet wurden.
Sicherheitsrisiken - nicht auszuschließen! Und der Dieselskandal? Der ist von der Politik gerade einmal mehr auf die lange Bank geschoben worden. Verkehrsminister Andreas Scheuer wird nicht müde zu betonen, dass eine Nachrüstung mit Katalysatoren alles andere als nötig ist. Entschädigung? Auf keinen Fall! Auch nach zwei Jahren haben Millionen Besitzer eines Euro 4 oder Euro 5 noch keinen Cent bekommen. Kein Wunder, dass die Wut wächst - immer mehr schließen sich zusammen, um mit einer Sammelklage VW die Stirn zu bieten.

Zukunft verpennt? Von wegen!

Aber die Wolfsburger haben die Flucht nach vorne angetreten und mal eben verkündet, dass sie ab 2040 überhaupt keine Verbrennungsmotoren mehr bauen wollen. Nächstes Jahr will VW mit dem ID an den Start gehen, dem ersten rein elektrischen Fahrzeug aus der Autostadt. Weitere Modelle für alle Kategorien sind in Arbeit. So soll es sowohl einen SUV als auch einen Kleinwagen geben, die ebenfalls rein elektrisch fahren werden.

Deutsche Elektromobilität – besser als ihr Ruf

Damit sind die deutschen Autobauer in Sachen Elektomobilität also doch nicht so weit von der amerikanischen Konkurrenz entfernt, wie immer wieder gerne behauptet wird. Davon mal abgesehen, dass in einem Tesla mehr Know how "made in Germany" steckt, als so mancher Kritiker der deutschen Automobilszene denkt. Im Luxussegment wird Porsche nächstes Jahr Tesla direkt angreifen. Der Tayran wird an die 600 PS haben und in der Grundausstattung noch einmal rund 20.000€ teurer als das Model S der US-Amerikaner (kostet 70.000€ in der Grundausstattung). Dafür soll der Porsche aufgrund der tiefer liegenden Batterie - und dem damit tieferen Schwerpunkt – deutlich besser auf der Straße liegen.

Macht am Ende die Brennstoffzelle das Rennen?

Dabei ist noch nicht klar, ob sich das batteriebetriebene Fahrzeug schlussendlich durchsetzen wird. Hyundai setzt z. B. voll auf die Brennstoffzelle und möchte in diesem Segment Weltmarktführer werden - vor Honda und Toyota. Denn auch diese Motorenform hat Vorteile: Dauert das Aufladen eines Tesla mindestens 30 Minuten, ist ein Wasserstoffauto nicht länger an der Tankstelle als ein normaler Benziner oder Diesel. Nachteilig ist, dass die Brennstoffzellen-Technik sehr komplex und damit teuer ist. Aus diesem Grund verzichten deutsche Autobauer bisher auf ein größeres Engagement in diesem Bereich.


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