Norwegische Fähren lassen E-Autos wegen Brandgefahr stehen - Was steckt dahinter

31.03.2023

Wer sich mit seinem E-Auto oder Hybriden nach Norwegen in den Urlaub aufmacht, sollte seine Route genau planen. Der Grund: Überfahrten mit der Fähre könnten gegebenenfalls schwierig werden. Die norwegische Reederei Havila Kystruten hat vor kurzem als erste Reederei alle Elektro-, Hybrid- und Wasserstoffautos auf ihren Fähren verboten. Als Begründung wird Brandgefahr genannt.

Genauer gesagt, kommt man bei der Reederei nach einer Risikoanalyse zu dem Ergebnis, dass im Falle eines Brandes, die Besatzung allein nicht in der Lage wäre, den Brandherd zu bändigen, sondern wegen der Technik Spezialisten hinzuziehen müsste, die sich, und das trifft auch auf das Equipment zur Brandbekämpfung zu, normalerweise nicht auf einer Fähre befinden.

Angesichts der Passagiere an Bord sei das Warten auf die Spezialisten im Brandfall zu gefährlich und somit nicht zu verantworten. Jedoch, so heißt es aus der Reederei, versuche man Wege zu finden, um das Risiko in Zukunft zu minimieren, um später wieder E-Autos mitnehmen zu können.



Batterien der E-Autos zu löschen, braucht viel Wasser

Das Problem bei den schweren Batterien der E-Autos im Brandfall ist schon länger bekannt. Während zur Löschung eines herkömmlichen Benzin- oder Dieselfahrzeuges nur 1.600 bis 2.000 Liter Wasser benötigt werden, sind es bei E-Autos deutlich mehr als 10.000 Liter. Das Gewicht solcher Wassermengen kann auf einer Fähre zu extremer Schlagseite führen, wenn das Wasser nicht abgepumpt oder anderweitig abgeleitet werden kann. Auf einer Fähre muss zudem damit gerechnet werden, dass sich das brennende Auto an einer schwer zugänglichen Stelle befindet und das Feuer auch auf andere Fahrzeuge übergreifen kann.

So geschehen auf dem Autofrachter "Felicity Ace" im Februar 2022, als ca. 4.000 Autos, darunter zahlreiche E-Autos von Volkswagen, in die USA gebracht werden sollten. Die E-Autos erschwerten die Löscharbeiten erheblich, da die geladenen Lithium-Batterien das Feuer immer wieder anheizten. Auch im Motorsport gab es einen Vorfall, als 2019 im spanischen Jerez beim Aufladen der Motorräder über Nacht ein Feuer entzündete und letztlich alle MotoE-Boliden verbrannten. Das Rennen musste daraufhin abgesagt werden und der Terminkalender der MotoE wurde kräftig durcheinandergewirbelt.

Apropos Motorsport E, bei einigen der auf https://mrcasinova.com/de/ getesteten Casinoanbieter können auch Wetten auf die MotoE und die Formel E abgeschlossen werden. Nach der Anmeldung kann zusammen mit der ersten Einzahlung zudem ein Bonus in Anspruch genommen werden.



Entscheidung der Reederei Havila Kystruten könnte auch andere Ursachen haben

Da Havila Kystruten bislang die einzige Reederei ist, die E-Autos und Hybride von der Mitnahme ausschließt, wird gemunkelt, dass das Verbot noch ganz andere Gründe haben könnte. Weitere Verbote bei anderen Reedereien in der Nord- und Ostsee oder auch im Mittelmeer existieren bislang nicht. In den Allgemeinen Geschäfts- und Transportbedingungen der meisten Unternehmen heißt es lediglich, dass an Bord der Vessel keine Batterien aufgeladen werden dürfen. Bei der Reederei TT-Line ist das jedoch auch erlaubt. Auf den Fähren der "Green Ship"-Flotte, die zwischen Deutschland, Litauen, Polen und Schweden verkehren stehen sogar eigens 32 Ladestationen zur Verfügung, wobei es sich um DC-Lader für Gleichstrom mit 40 Kilowatt und AC-lader für Wechselstrom mit 11 Kilowatt handelt.

Das Verbot bei Havila Kystruten könnte dagegen mit der wirtschaftlichen Situation der Reederei zu tun haben. Es handelt sich um eine sehr kleine Reederei. Nach einem Bericht des Manager Magazins hat der norwegische Familienbetrieb offenbar finanzielle Probleme, weshalb im letzten Jahr auch eine Kapitalerhöhung durchgeführt wurde, um unter anderem den operativen Verlust im ersten Halbjahr 2022 von 10 Millionen Euro aufzufangen.

Das Verbot der E-Auto auf den Fähren könnte in diesem Zusammenhang dazu dienen, die Versicherungsprämien zu drücken. Die Versicherungsprämien machen bei einer Reederei neben den laufenden Betriebskosten und den Personalkosten einen nicht unerheblichen Teil des Kostenapparates aus. Ob sich das jedoch in Norwegen, in dem immerhin 79 % aller Neuzulassungen E-Autos sind, langfristig als Vorteil herausstellen wird, darf bezweifelt werden.



E-Auto kaufen - Nicht nur Vorteile

Vergleicht man den Wirkungsgrad der E-Autos, also den Anteil der Energie, der tatsächlich in die Fortbewegung des Vehikels geht, zeigen diese deutliche Vorteile gegenüber mit Wasserstoff angetriebene Autos und Benzinern beziehungsweise Dieselfahrzeuge. Bei mit Wasserstoffantrieb ausgestatteten Autos kommt noch hinzu, dass für Herstellung des flüssigen Antriebsstoffes sehr viel Energie aufgewendet werden muss. Die Klimabilanz fällt alles in allem ebenfalls zu Gunsten der E-Autos aus, wenngleich es bei der Gewinnung von Lithium für die Batterien auch Umweltprobleme gibt.

Die eigentliche Schwachstelle bei den E-Autos ist die Infrastruktur. Es gibt schlichtweg viel zu wenig Ladestationen. Wenn in den nächsten Jahren Millionen weitere E-Autos auf die Straßen kommen, wird das Problem noch heftiger werden. Vor allem in den dicht mit Mehrfamilienhäusern und Bürotürmen bebauten Großstädten kann es zu großen Schwierigkeiten kommen, da einfach nicht genug Platz da ist, um die Autos beispielsweise über Nacht laden zu können.

Man stelle sich eine städtische Wohnstraße vor, in der mangels Garagen hunderte von Fahrzeugen auf der Straße parken. Ist davon ein nennenswerter Teil E-Autos und sollen diese gleichzeitig aufgeladen werden, bekommt man schnell ein Bild davon, welche Probleme auf die Autofahrer zukommen können, vor allem, wenn man sich den abendlichen Kampf um die Ladesäule vor Augen führt.

Das Konzept vieler Städte sieht daher auch vor, möglichst viele Leute vom Auto abzubringen und diese in den öffentlichen Nahverkehr zu lenken. Das Problem; Dieser ist gerade in der Peripherie nicht gut ausgebaut oder zusammengespart worden. Zudem gibt es in vielen Städten nach wie vor noch zu viele Qualitätsprobleme beim öffentlichen Nahverkehr, was den Großteil der Leute nach wie vor zum Auto neigen lässt.




Foto: © pixabay