Welches Formel 1 Team hat die besten Wagen?

06.10.2023

Die Formel 1 Saison wird von Max Verstappen regiert. Mit 15 Podiumsplätzen inklusive 13 Siegen in 16 Rennen ist der amtierende Weltmeister mit seinem Red Bull unaufhaltsam unterwegs zu seinem dritten Titel in Folge. Auch sein Teamkollege Sergio Perez beweist in fast jedem Rennen zur Genüge, dass derzeit kein anderer Konstrukteur es mit dem in Österreich lizensierten Hersteller aufnehmen kann. Mit zwei Siegen und 8 Podiumsplätzen in 16 Rennen liegt er vor dem Grand Prix in Katar auf Platz 2 in der Fahrerwertung. Die Konstrukteursmeisterschaft ist dank der beiden Piloten lange vor dem letzten Rennen entschieden.



Zum zweiten Mal in Folge ist Red Bull unschlagbar, auch was die Wetten angeht. Bei Verstappens erstem Titelgewinn 2021, den er erst ganz zum Schluss im Duell mit dem siebenfachen Champion Lewis Hamilton für sich entscheiden konnte, reichten die Punkte nicht aus, um Mercedes auch in der Konstrukteurswertung zu überholen. In der ewigen Tabelle liegt allerdings ein weitaus älteres Team als Red Bull in Führung. Die Spitzenposition geht mit 16 Konstrukteurstiteln und 15 Fahrersiegen an den italienischen Rennstall von Ferrari. Zu verdanken haben die roten Boliden das unter anderem den Erfolgen des legendären deutschen Rennfahrers Michael Schumacher. Fünf Titel in Folge holte Schumi von 2000 bis 2004 für Ferrari. Zuvor hatte er bereits 1994 und 1995 den Titel für Benetton-Ford und Benetton-Renault eingefahren.



An zweiter Stelle in der ewigen Tabelle der Formel 1 liegt Mercedes. Die ersten Titel in der Formel-1-Geschichte des deutschen Autobauers gehen auf das Konto des Argentiniers Juan Manuel Fangio, der 1954 von Maserati zu Mercedes wechselte. Mit vier Weltmeisterschaftssiegen in Folge für Maserati/Mercedes, Mercedes, Ferrari und wieder Maserati ist er einer der erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten. Fangio ist auch einer der Piloten, die am häufigsten den Rennstall gewechselt haben. Erfolgreichster Mercedes-Fahrer, was sich ebenfalls in der ewigen Tabelle der Konstrukteurswertung widerspiegelt, ist der Brite Lewis Hamilton. Mit seinen sieben Titeln liegt er gleichauf mit Schumacher. Seit 2013 ist Hamilton die Nummer eins im Mercedes-Team. Sechsmal wurde er seither mit den deutschen Boliden Champion.



Der britische Konstrukteur McLaren liegt derzeit noch auf dem 3. Platz in der Tabelle, was in erster Linie herausragenden Fahrzeugen und Fahrern in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren zu verdanken ist. Niki Lauda, sein großer Rivale James Hunt, Alain Prost, Emerson Fittipaldi sowie der 1994 in Monza tödlich verunglückte Ayrton Senna und Mika Häkkinen sicherten McLaren Titel um Titel. Seit der Jahrtausendwende konnte allerdings nur Hamilton einmal für den Konstrukteur die Fahrerweltmeisterschaft holen.



Red Bull ist seit 1995 im Rennsport aktiv. Nach knapp einem Jahrzehnt als Hauptsponsor und schließlich Mehrheitseigner von Sauber übernahm der Konstrukteur 2005 schließlich den kompletten Rennstall Jaguar Racing inklusive dessen englischen Standort. Als Heimstrecke von Red Bull gilt aber weiterhin der Österreichring in Spielberg. Mit vier Weltmeistertiteln in Folge von 2010 bis 2013 war der Deutsche Sebastian Vettel der erste Superstar von Red Bull. Seit 2021 ist der Niederländer Verstappen der unangefochtene König des Rennstalls und der Formel 1 Piste. Zu seinem fahrerischen Ausnahmetalent kommt die technische Überlegenheit von Red Bull. Nach fast zwei Jahren mit einem Konstruktionsproblem nach dem anderen ist Mercedes erst seit kurzem wieder ein Anwärter auf einen Podiumsplatz. Wie sehr Red Bull sich von den anderen Rennställen abhebt, zeigen diverse Leistungsdaten.



Beim Großen Preis von Italien fehlten Carlos Sainz im Ferrari im Schnitt bei den Rundenzeiten 0,35 Sekunden auf Red Bull. Bei Mercedes waren es im Schnitt 0,48 Sekunden. Die Rennwagen von Verstappen und Perez hatten im Schnitt zudem die geringsten Zeitverluste durch Reifenverschleiß. Pro Runde gingen ihnen dadurch statistisch gesehen 0,054 Sekunden verloren. An zweiter Stelle lag Mercedes mit einem Verlust von 0,059 Sekunden pro Runde.



Die Führungsstellung von Red Bull fängt bereits im Qualifying an, wo die beiden Fahrzeuge so gut wie jedesmal genau wie im Rennpacing die schnellsten Runden hinlegen.

Doch Red Bull hat nicht nur das beste Fahrzeug und mit Verstappen zurzeit den besten Formel-1-Fahrer der Welt. Hinzu kommt ein Supportteam, das bei den Boxenstopps die schnellsten Reifenwechsel der Formel 1 liefert. Im Schnitt dauert es 2,62 Sekunden, ehe die Red-Bull-Piloten mit neuen Reifen aus der Boxengasse starten können. Ferrari kommt für den Wechsel im Schnitt auf 2,91 Sekunden, und Mercedes landet mit 3,12 Sekunden abgeschlagen im Mittelfeld.



Wenn auch diese Saison seit dem Auftakt Red Bull und Max Verstappen gehört, hoffen die anderen Rennställe, im kommenden Jahr mit neuen Fahrzeugen die kleinen, aber entscheidenden Unterschiede aufholen zu können, die zwischen Sieg und Niederlage bei der Fahrer- und der Konstrukteurswertung mitentscheiden.




Foto: © Ferrari S.p.A.