Uno 45, Bj. 83, im schönen Blaugrau,kaufte ich 1986 mit 50000 km für günstige 5800 DM und verkaufte Ihn 1990 mit 126000 km für 2900 DM. Es war damls in München als Gebrauchter noch heiss gegehrt und wurde trotz äußerlicher Schäden mir fast unter den Händen "weggerissen". Mit meine späteren 2 Tipos habe ich so etwas leider nicht mehr erlebt. Der zweite war 1998 erst nach 5 Anzeigen preislich angemessen abzusetzen.

Mir war das UNO 45 wesentlich lieber als die Konkurenzprodukte, auch wenn er ein paar Qualitätsmängel hatte. Ins Geld gingen das aber nicht sonderlich, weil ich den Werkstätten immer präzise und begrenzte Aufträge gab. Inspektionen gab es bei dem Studentenfahrzeug nicht.
Karosserei: Leider Rost an Schweller ; Heck, Scheibe und Türen. Diese nach 6 Jahren schon punktuell, also nicht an der Schweissnaht wegen Kohleeinlagerungen, durchgerostet.

Das Fahrwerk war sehr gut konstruiert und stabil - völlig ohne Probleme und das Modernste damals.
In die Kurve ging er wie ein Kogart.
Das gilt auch für den eigentlichen Motor und das Getriebe, wenn diese beide auch archaisch waren. Aber sie hielten.
Der Motor war sehr spritzig und locker 150. Verbrauch 5,5 Liter (Italienreise)bis 6,5 bei dauerhaft um 130 km/ Std oder Stadt.
Nur die Anbauteile des Motors und Getriebes entsprachen dem schlechten Image von "Fehler in allen Teilen":
Anlasser und Lichtmaschine waren beim Kauf schon erneuert worden,dennoch war - verursacht wohl durch eine unprofessionelle Motorwäsche vor dem Verkauf an mich, die englische LUKAS -Lichtmaschine wegen Lagerschadens dann auf der ersten Reise fällig. Dazu kamen die Benzinpumpe, Kupplungsscheibe und Dichtung (zwischen Motor und Getriebe) ,ein äußeres Antriebswellengelenk, beidseitig defekte öltriefende Gummimanschetten ander Getriebeseite (50er Jahre Konstruktion), falsche Fiat-Werstättenreparatur (in Kassel Holländ. Str.), wodurch das ganze Getriebe voller Nadellagerteile war, das warf kein gutes Licht auf die noch im 83er Uno eingebaute altertümliche Fiattechnik und die eine Kasseler Werkstatt. Auf Kulanz bei einer anderen West- Kasseler Fiatwerkstat dann aber ordentlich repariert.

Bremsen waren gut und modern (1x Scheiben und Kötze).
Stoßdämpfer und Radlager hielten auch gut durch.

Schweisstreibende, billige, aber hübsche Sitzbezüge zeigten die Preisklasse des Autos an.
Die Innenausstattung war aber angesichts des Preises ausgesprochen ansehnlich. der Raum auf den Zentimeter so breit wie beim Audi 80.
Auch hinten war genug Platz. Auch als Laster war er sehr gebrauchstüchtig.

Der Teileeinkäufer für dieses Fahrzeug war damals wohl noch zu 80-90% bei nationalen Zulieferen unterwegs. Die lieferten dann aus national- katholischer Tradition die "alte" Qualität - heute ist das wohl ganz anders und die Zulieferer müssen international konkurrieren.

So haben wir heute da eine ganz andere, bessere Qualität - und das besonders bei den Italienern.
Schon im dem 89er - Tipo war von der archaische Technik nichts mehr zusehen, aber einige nationale Zulieferer schonte man in den 80ern noch zu sehr: Das führte bei diesen zu defekten Wasserpumpen, Dichtungen, Thermofühler und defekter Lichtschaltereinheit(Pfuschkonstruktion bei genauer Analyse) am Armarturenbrett.
Solch einen Schrott ist in meinem jetzigen Alfa 156 von 1998 zum Glück nicht verbaut. Er besteht aus extrem viel besser hergestellten Teilen, wie in den letzten 10 Jahren erfahren konnte.