Wir haben uns 1998 einen Ford Puma 1.7 neu gekauft. Das Fahrzeug hat jetzt 76000km gelaufen und wurde bisher lückenlos in Fordwerkstätten scheckheftgepflegt.

Bereits bei der Übergabe des Neuwagens waren einige Mängel feststellbar, wie Staubeinschlüsse, raue Stellen und Wolken im Lack, sowie abfallende Verkleidungsteile im Innenraum, die uns aber nicht weiter störten.


Aber es sollte nicht dabei bleiben:

1. Reparaturen

-Stellmotor der Umluftklappe auf Garantie ausgetauscht (7400km)
-Hauptbremszylinder auf Garantie ausgetauscht (7400km)
-Beide Spiegel wegen defekter Verstellung auf Garantie ausgetauscht (33000km)
-3-maliger Ausfall der Elektronik, d.h. Blinker, Gebläse, Klimaanlage, Fensterheber, Radio funktionieren nicht mehr (45200, 45536 und 50789 km)
-Hinterachse quietscht und muß regelmäßig geschmiert werden (ab 48717 km)
-Kühlsystem undicht (65000 km)
-Lambdasonde defekt (67517 km)
-2-maliger Austausch der Bremsscheiben und Beläge (52989 und 67517 km)
-Stoßdämpfer vorne rechts ausgelaufen (72937 km)
-Bremszylinder hinten undicht (72937 km)
-Getriebe lässt sich nur noch im 1. und 2. Gang schalten (Getriebeschaden bei 74812 km)


2. Sonstige Konstruktions- und Qualitätsmängel

-Durch wenig widerstandsfähige Lackierung starke Steinschlagschäden an der Front (nach 25000km)
-Klapper- , Knarz- und Knistergeräusche von Türen und Armaturentafel (nach 25000km)
-Rostansätze an Karosserie und Anbauteilen (nach 2 Jahren)
-Türfensterdichtungen werden beim Schließen der Fenster eingeklemmt und sind undicht
-Klemmender linker Fensterheber
-Kondenswasser in allen Lampen
-Lose Verkleidungen, bzw. abfallende Teile im Innenraum (Türverkleidungen, Ablagen, usw.)
-Kofferraumabdeckung hält nicht in den Fixierungspunkten
-Befestigungslaschen der Radkappen (Original Fordteile) brechen bei der Montage (bisher bereits an 10 Radkappen passiert)
-Wackelnder Fahrersitz (nach 40.000km)
-Beim Öffnen der Heckklappe wird konstruktionsbedingt Regenwasser in den Kofferraum geleitet



Besonders ärgerlich und mit knapp 1700€ auch nicht billig, war der Getriebeschaden nach nur 75000km. Ebenfalls ärgerlich war auch der Austausch der beiden Spiegel auf Garantie, da innerhalb von 2 Monaten die elektrische Verstellung an beiden Spiegeln ausfiel. Die Spiegel wurden vor Ablauf der Garantie getauscht und funktionierten zu diesem Zeitpunkt bereits 2, bzw. 4 Monate nicht mehr. Unglaublich aber wahr: Ein halbes Jahr später meldete sich Ford und wollte die Spiegel bezahlt haben. Ford hatte angeblich festgestellt, dass die Spiegelverstellung funktionieren würde. Ich zahlte nicht und auch Ford stellte sich stur. Die Kosten übernahm letztlich unser Händler. Offensichtlich hat Ford dies mehrfach so gemacht, denn unser Händler hat jetzt, wie bereits fünf weitere in unserer Gegend, seinen Betrieb geschlossen.



Als Resümee bleibt festzuhalten, dass bedingt durch die Vielzahl der Mängel und Reparaturen der Puma Kosten erzeugt, die deutlich über denen meines Mercedes liegen, obwohl dieser älter ist und mehr Kilometer gelaufen hat. Auch das Vertrauen in den Puma ist geschwunden. Er stand bereits über 30 Tage außerplanmäßig wegen Mängelbehebung in der Werkstatt. Für längere Urlaubstouren bleibt der Puma deshalb in der Garage. In Sachen Zuverlässigkeit und mängelfreiem Fahren sind unsere alten Käfer oder Escort ihm haushoch überlegen. Das Einzige, was für den Puma spricht, ist der Fahrspaß - wenn er denn mal störungsfrei funktioniert- und dass es kein vergleichbares Coupe am Markt gibt. Somit eigentlich ein gelungenes Fahrzeug, welches leider von Leuten gebaut wurde, die weder von Qualität, noch von Kundenzufriedenheit etwas verstehen und für Ihre Fehler entweder ihre Kunden oder Händler zahlen lassen.

Nach 12 Ford war der Puma definitiv unser Letzter.