Ich hatte den B150 als Ersatzwagen (Basisausstattung: Klimaanlage etc.), hergestellt 02/2007. Der kaputte Wagen ist ein Mazda 323 P 1,4 aus dem Jahr 1996, 2facher Totalschaden, von mir "in Obhut" genommen und repariert worden ist.
Der B150 hat 70 kw, wiegt 1300 kg, Höchstgeschwindigkeit 174 km/h. Mein alter Mazda hat 54 kw, wiegt 1000 kg, 164 km/h.
Fahrgeräusch laut Papieren gleich (73 db).
Herstellerangabe Verbrauch des B150: kombiniert 6,6-6,8 L/100km.

Nachteile des B150:
Verbrauch ist extrem hoch (Zulassung 12/2006, Service um 50 Tage überschritten, Öl voll, wenig Elektronik in Betrieb). Sowohl in der Stadt (durchschnittlich über 10 L/100km !!!) als auch auf der Autobahn (D'dorf-S, Durchschnittsgeschwindigkeit 120 km/h - d.h. die meiste Zeit über 160 km/h, ohne Anlauf vor den Bergen: km/h sinken von 120 bis auf 80, Gasgeben überflüssig da konstanter leichter Druck oder Vollgas das gleiche Ergebnis bringen, bei schwierigem Verkehr/Kälte 60 km/h, Minusgrade: 3. Gang für 30-40 km/h!!!!, -> Verbrauch von knapp unter 10 L/100km, Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 90 km/h - d.h. die meiste Zeit 130 km/h - bei 3 Spuren, d.h. kein Abbremsen und Neubeschleunigen für Schnellere, Verbrauch von knapp 9 L/100km.)
Bei diesem irrsinnigen Verbrauch (Super!) ist es besonders ärgerlich, von jeder kleinen 1000kg Kiste mit 54km locker bedrängelt zu werden, wenn man nicht sehr vorausschauend fährt. Die Verbrauchsangabe von kombiniert 6,6-6,8 L/100km ist bei reellen Bedingungen (Abrieb durch nicht optimale Strassen, Kurven, Fahrverhalten anderer, etc etc) niemals erreichbar - im Vergleich: Mazda Diesel können die Angaben einhalten, der neue Mazda 2 weicht ab, aber in einem Bereich, der nicht unter das UWG fällt - statt 5,4 -> 6,9 -> wäre für mich ein möglicher Ersatz meines alten Autos ohne Mehrverbrauch in Kauf nehmen zu müssen! Der Drehzahlbereich fällt beim B150 wie beim alten Mazda extrem schnell ab, so dass bei vorausschauendem Fahren meist nicht mitgebremst werden muss und wenigstens der Schwung erhalten bleibt (Benzinverbrauch besser).
-> Beschleunigung, Abhängigkeit von vorhandenem Fahrschwung, mögliche Fahrgeschwindigkeiten exakt gleich mit meiner alten Möhre !!!!
Aber: deutlich schlechtere Straßenlage bei Wind, engen Kurven, Überholen von Lkw (stärkeres Ansaugen und Abstoßen).
Zudem: katastrophale Spiegel - Größe von ca. 2/3 meiner Seitenspiegel - Rückspiegel ebenfalls kleiner, und Rückscheibe kleiner - Parken nur mit viel Erfahrung oder mehrmaligem Türöffnen, obwohl man sich wenigsten die Maße relativ schnell einprägen kann und schon beim 2. Parken ein völliger Blindversuch (reine Imagination, ob es passt!) problemlos klappte, immerhin... Trotzdem sind mir die schlechten Spiegel zu gefährlich für die Autobahn, Geschwindigkeiten herannahender Autos sind teilweise mangels Längensicht der Mittelstreifen nicht erkennbar (Kleinkinder kämen mir da nicht rein).

Positiv:
- Sitzhaltung/Einstieg/Vorrichtungen für alles, was man während der Fahrt braucht, phänomenal, für Fahrer und Beifahrer super komfortabel, deutlich komfortabler als flache Limousinen (mein Vergleich: CL oder CLK - nur Fahrt auf Beifahrersitz) - dieser Punkt ist kurz gefasst, hat aber sehr beeindruckt! Allerdings kommt man mit dem Arm nicht auf die Hinterbank - Kindertransport unmöglich, Gegenstände auf der Rückbank nicht ohne Abschnallen erreichbar, selbst im Stehen an der Ampel/im Stau.
- der Kofferraum ist ein Erlebnis, scheinbar gibt es Sitze zum Einbau - lt Papieren 8 Sitze möglich - allerdings müsste die Reihe dezent kleiner sein als die Rückbank mit einem auf längeren Fahrten völlig unbrauchbarem Mittelsitz, bspw. zu klein, um auf einem der 3 Sitze einen Kindersitz anzubringen und die anderen 2 Plätze normal zu besetzen, der aber immerhin einen kompletten Gurt bekommt, wären da "bis zu 7 Sitze" nicht passender gewesen? Als reiner Kofferraum ist der Platz hinter der Rückbank wirklich beeindruckend kurz, aber erstaunlich tief und mit tollen Auszügen ausgestattet, man kann sehr gut auf der Kofferraumkante sitzen, wenn der Auszug auf die gleiche Höhe eingehängt wird, somit ist das Auto sehr gut geeignet für Outdoorsportanreisen. Auch dieser Punkt sticht stark hervor.
- nach einer Umgewöhnungsphase von ca. 5 Starts gefiel mir die leichte und extrem kurze Schaltung immer besser. Doch genau wie beim alten Mazda gibt es insbesondere ab dem 3. Gang keinen optimalen Schaltzeitpunkt, bei dem das kleine Ruckeln wegfällt (können neue Mazda und andere Marken besser, deshalb würde es mir nicht reichen, wenn es nach längerer Zeit besser würde). Die Rückgewöhnung dauert dagegen nur Sekunden...
- bis 120 km/h ist er deutlich leiser, danach gleich (im Innenraum)
- Komfortzubehör (Radiobedienung am Lenkrad, Boardcomputer mit verschiedenen Anzeigen) und Standardbedienleisten (Klimaanlage, Scheibenwischer, etc.) normal, natürlich schön für mich, aber nicht im Vergleich zu anderen neuen Autos. Tempomat hatte das Modell leider nicht, was ich sehr schwach finde. Jeder 08/15 Kombi von anno dazumal der Mazda 626 Reihe hat einen guten/ausreichenden/leicht verständlichen Tempomat.

Dieser Erfahrungsbericht muss männlichen Autofreaks nicht gefallen - für mich ist das Auto ein Gebrauchsgegenstand, der möglichst wenig Unterhaltskosten generieren sollte. Wenn ein Auto mich doch mehr kostet, muss es doch Vorteile haben, die praktisch verwertbar sind, oder, die Kosten müssen durch bessere Energieeffizienz, die sich evtl. erst in ungewisser Zukunft rechnet, aufgewogen werden. Wenn mein Auto altersbedingt reparaturbedürftig wird, muss ein neues Auto wenigstens gleichwertig sein. Daran misst sich meine Beurteilung.

Der B 150 hat mich insgesamt nicht überzeugt und sticht noch nicht einmal mein altes wertloses Auto. Die Kosten für die Versicherungen sind mir zu hoch, zudem bräuchte ich erweiterten Schutz (Kasko), der bei meinem Auto nur bei einem Haus am Waldrand lohnt (60€ jährlich für Teilkasko ohne Selbstbehalt lohnen sich, wenn davon wenigstens einmal die Zündkabel von Mardern angefressen werden für 50€ pro Kabelsatz plus Einbau plus MwSt oder in Hagelregionen oder Regionen mit extrem hoher Anzahl prinzipiell nicht geahndeter Eigentumsdelikte... mein "Test" war Ergebnis einer sinnlos zerstörten Fahrerscheibe, nach der nur die Halterung des Navi unter dem Sitz gefunden wurde und "Rache"-tritt fürs Nichtfinden in die Autoseite nach 20 erfolgreichen Uralt-Billignavi-Diebstählen in der Reihe - diesen Mangel an Lebensqualität, durch Diebe, die nicht aus Bedürftigkeit handeln, sondern aus Raffgier und dem typisch deutschen Anspruchsdenken quer durch alle Einkommens- und Bildungsschichten, alle außer einem selber seien für das eigene Glück verantwortlich, der hier seine extremste Ausprägung hat und deshalb auch für völlig normal und unabänderbar gehalten wird, gleicht keine Kasko aus, nur ein Umzug - mein Auto könnte im Gegensatz zum B150 von einem nur bedürftigen Dieb unbeschädigt geöffnet werden, das ist mir letztendlich lieber als höhere Standards, die Schäden zwangsläufig zur Folge haben), die Kosten für Werkstatt, Wartung und Ersatzteile wären höher, der Verbrauch ist höher (Ausnahme Öl), ein Minusgeschäft, das der tolle Komfort nicht annähernd ausgleichen kann.
Ein Auto erfährt permanent Beeinträchtigungen, die sich nicht verhindern lassen, wenn man es nicht zur Zierde kauft, und alleine durch den Zeitverlauf hohe Wertverluste. Da der B150 lediglich Vorteile hat, die durch erhöhten Komfort und vorinstallierte Fächer/Netze/Abtrennungen bzw. höhenverstellbare Auszüge im Kofferraum anstelle einer einzigen unflexiblen Abdeckung entstehen und darüber hinaus noch zu Lasten der Wirtschaftlichkeit und Leistung gehen, wollte ich ihn nicht haben, egal, zu welchem Kaufpreis.