Simca 1301, na ja. Nachdem mein vorheriger 1000er Simca wegen Rostens aufgegeben werden musste, verliebte ich mich 1975 in einen 1301. Ein Traumwagen, geräumig, bequem, französisch schön und für die damalige Zeit schnell. Aber von Zuverlässigkeit hatten die Konstrukteure noch nichts gehört. Als der Gebrauchtwagen mit nur 20.000 km für 4000,-DM noch auf dem Hof stand, nahm mich der Vorbesitzer, ein älterer Herr, beiseite und meinte, er wisse warum er das nur nur zwei Jahre alte Auto verkaufe. Aber mit meinen damals 25 Jahren meinte ich viel mehr von Autos zu verstehen. Aber wie recht sollte der alte Herr haben! Nur ein Mercedes Vito sollte später noch mehr in der Werkstatt sein! An dem Auto ging innerhalb zweier Jahre so fast alles kaputt was nur möglich war. Anlasser, Lichtmaschine, Kupplung, Kühler und vor allem die Synchronisation, gleich mehrmals. Damals lernte ich mit Zwischengas zu fahren. Einmal hatte ich beim Zurückschalten in den zweiten Gang sogar den Schalthebel in der Hand: es war einfach die Befestigungsschraube abgerostet gewesen. Und die Rückholfeder des Gaspedals hielt auch nie länger als ein halbes Jahr; besonders schön, wenn man auf der Brennerautobahn im Stau steht und der Motor immer mit 4500 Touren läuft. Aber als Student ohne Geld fuhr ich sogar mit tropfendem Kühler (alle 300 km Wasser nachfüllen), defekter Kupplung und Synchronisation und nicht funktionierendem Anlasser nach Paris, und kam sogar wieder zurück. Mit schlechtem Gewissen gab ich das Auto nach zwei Jahren mit 84.000 km bei einem VW-Händler zum Kauf eines neuen VW-Golf in Zahlung und beschloss, nie wieder ein französisches Auto zu kaufen.