Ich kann mich wie heute daran erinnern: Als kleiner 6-jähriger Pimpf
wurde ich von meinem Vater überraschend, im Februar 1973, mit einem nagelneuen, weißen VW K 70L
vom Turnverein abgeholt. Mir gingen
bald die Augen über und irgendwie war dieses Auto der reinste Luxus gegenüber seinem vorher gefahrenen VW 1600. Was von Anfang an nervte war das laute Lüftungsgebläse.
Mein Vater fuhr dieses Auto 8 Jahre
lang und ca. 165.000 km. Erzählungen
zu Folge gab es häufiger Probleme mit
der Startautomatik und der Zündung, besonders bei feuchtem Wetter, sowie der Lenkdämpfung. Gerne erinnere ich mich an die vielen Reisen mit unserem Wohnwagen durch fast ganz Europa, wozu die 90 PS anscheinend genügten. Leider war die Rostvorsorge in den 70er Jahren ja bekanntlich sehr schlecht, so daß dieses Auto auf Grund irreparabeler Rostschäden am Unterboden leider abgegeben werden mußte. Der VAG-Händler gab noch freiwillig 1.000,-- DM. Als dann 14-jähriger, autovernarrter Jugendlicher kamen mir
fast die Tränen, als ich den geliebten K70 vom Fenster des von meinem Vater gerade gekauften Audi 100 L5S,
bei der Fahrt vom Hof des Händlers noch einmal mit einem Abschiedsblick würdigte. Der Audi wurde zwar länger
behalten, hat aber von der Materialanmutung und der Verarbeitung her, besonders im Innenraum, nie die Solidität des K70 erreichen können. Rosten tat er allerdings fast genauso schnell!